Resilienz aus der Krise in die Chance

Von der Krise zur Chance

Resilienz– Noch so ein „Modewort“ wie Achtsamkeit. Die beiden Begriffe haben, außer dass sie gerade in Mode sind, noch weitere Gemeinsamkeiten:
Im vergangenen Jahr wurde sie als DIE Wundermittel für Selbstoptimierung und Produktivitätssteigerung wie die Sau durchs Dorf getrieben. Dabei wissen die meisten nur vage was sich hinter diesen Begriffen verbirgt und wie sie zusammen hängen.

Was ist also dran an diesen Wundermitteln?  

Nichts?

…Oh doch, so einiges. Es sind allerdings keine Wundermittel sondern ganz natürliche menschliche Fähigkeiten. Die extrem nützlich sind, wenn man wirklich versteht was sich hinter ihnen verbirgt und sie entsprechend im Leben anwendet. Dann erübrigt sich auch die üble Nachrede es handle sich um als Gesundheitsprävention und „Megatrends“ getarnte Selbstoptimierungsstrategien.

In diesem Blogbeitrag erfährst du, was es bedeutet resilient zu sein, und wieso diese Kompetenz sehr hilfreich für dich ist.

Herausforderung Leben 4.0

Wir leben in einer analogen Welt geprägt von rasantem digitalem Fortschritt, globaler Vernetzung, ständiger Erreichbarkeit und permanenter Veränderung. Handy, Tablet, Computer und diverse Social Media Kanäle buhlen kontinuierlich um unsere Aufmerksamkeit. Wir versuchen das Unsteuerbare zu steuern. Doch die Welt scheint schnelllebiger, viel komplexer, unsicher und unberechenbar geworden zu sein.

Dabei wünscht du dir, Übersicht und Ruhe im täglichen Aufgabensturm zu bewahren. Du bist müde davon dauerhaft am Anschlag deiner Kräfte zu sein, überdreht und leer?

Und fragst dich, wie du

  • mit den Widrigkeiten des Lebens gut umgehen,
  • deine Energie zurück gewinnen,
  • dich erholen und
  • deinen Schwung für den Alltag erhalten kannst?

Durch resilientes Verhalten: Einen angemessenen Umgang mit Belastungen und Risiken in der Arbeitswelt sowie im persönlichen Umfeld, so dass deine psychische und körperliche Gesundheit erhalten bleibt!

 

Was ist Resilienz?

Resilienz ist ein Begriff aus der Werkstoffkunde und bezeichnet die Fähigkeit eines Werkstoffes, sich verformen zu lassen und dennoch in die ursprüngliche Form zurück zu finden.

Auf den Punkt gebracht ist Resilienz die Summe der Fähigkeiten, mit der du Krisen und Herausforderungen in deinem Leben gekonnt meisterst!

Je nach Resilienzmodell werden ca. 7-9 Schlüsselfaktoren oder –Kompetenzen definiert, die dazu beitragen, dass der Mensch Krisen, Rückschläge und seelische Belastungen unbeschadet oder sogar gestärkt übersteht.

Diese Faktoren sind je nach Veranlagung unterschiedlich stark ausgeprägt. Außerdem kann jeder Mensch sie aktiv fördern und entwickeln. Das Leben sorgt ganz automatisch dafür, dass wir im Laufe der Jahre immer gelassener und eleganter Krisen meistern: denn es konfrontiert uns einfach mit ihnen.

Schlüssel zu deiner inneren Stärke

Für mich gibt es drei besonders wichtige Schlüsselfaktoren für einen hilfreichen Umgang mit Herausforderungen und Krisen. Die Reihenfolge, in der ich sie hier erläutere ergibt sich aus meiner eigenen Lebensgeschichte, die der beste Beweis dafür, dass man nicht als Stehauf-Männchen geboren sein muss, um belastende Lebenssituationen als Chance zu persönlichem Wachstum zu nutzen.

1. Netzwerkorientierung

Niemand muss mit seinen Problemen allein fertig werden. Es gibt immer Menschen, die in einer ähnlichen Situation waren oder sind. Also scheue dich nicht nach Menschen zu suchen, die dich bei Schwierigkeiten und Problemen unterstützen, die dir Halt und Zuversicht geben. Zur „Netzwerkorientierung“ gehört auch die Beziehungspflege: das kultivieren einer offenen und wertschätzenden Haltung gegenüber deinen Mitmenschen, eine Balance zwischen Nehmen und Geben.

2. Akzeptanz

Seit 2014 beschäftige ich mich intensiv mit dem Thema Achtsamkeit und Meditation. In der Achtsamkeitspraxis geht es darum, verschiedene Qualitäten zu fördern und diese inneren Haltungen im Alltag zu leben. Eine dieser Haltungen ist „Akzeptanz“: die Dinge so annehmen wie sie sind, weil sie eben nun mal da sind. Oder bildlich ausgedrückt: wie ein Bambus mit dem Wind gehen, anstatt gegen ihn anzukämpfen. Das setzt eine gewisse Konfrontationsfähigkeit voraus. Und ist ganz sicher alles andere als einfach in der Umsetzung. Wenn es dir gelingt Krisen und Verluste als natürlichen Teil des Lebens und Chancen zur Entwicklung zu sehen, dann kannst du dich darauf konzentrieren, was du aktiv nach deinen Bedürfnissen gestalten kannst, und verlierst nicht unnötig Energie an das, was du nicht verändern kannst. Du bist flexibel und offen für andere Perspektiven und Veränderungsprozesse.

3. Eigenverantwortung

Mit Vertiefung der Meditationspraxis offenbarte sich mir eine bahnbrechende Erkenntnis: ich bin ganz alleine dafür verantwortlich, wie ich mich fühle, egal wie  „gut“ oder „schlecht“, die äußeren Bedingungen sind. Denn Emotionen sind immer Resultat der eigenen Denke.
Ich habe gelernt meine Stressreaktion wahrzunehmen, Stressmuster zu unterbrechen, positive Stressbewältigungsstrategien zu entwickeln und bleibe dadurch in Krisensituationen entscheidungsfähig. Es geht darum für sich selbst einzustehen, für die eigenen Bedürfnisse und Werte: raus aus der Ohnmacht und zum Lenker der eigenen Wahrnehmung werden. So ist es möglich unabhängig von negativen Gefühlen auch positive zu empfinden und Situationen neu zu bewerten.

Folgende Fragen helfen dir dabei in die Selbstverantwortung zu kommen:

  • Was muss für mich unter schwierigen Bedingungen vorhanden sein, um dennoch erfolgreich zu sein?
  • Wie kann ich die passenden Bedingungen dafür schaffen?
  • Ist es hilfreich mein Verhalten dafür vorübergehend anzupassen?

Weitere Schlüsselkompetenzen

Neben diesen top drei Schlüsselkompetenzen möchte ich dir hier noch weitere Fähigkeiten vorstellen, die dir beim Entwickeln deiner Resilienz helfen.

4. Selbstwirksamkeit

Du bist davon überzeugt, dass du Probleme mit den dir zur Verfügung stehenden Mitteln durch eigenverantwortliches Handeln bewältigen kannst? Bravo! Das heißt du bist selbstwirksam: du vertraust in deine Willenskraft und kannst dich in Krisenzeiten auf deine Stärken besinnen.

Wenn dir das schwer fällt, dann erinnere dich daran,  dass du dich in deinem Leben bereits häufig als exzellenter Krisenmanager bewiesen hast, auch wenn du dabei einige Federn lassen musstest.

5. Optimismus

Wenn du zurück denkst, dann war der Großteil der Herausforderungen und schwierigen Phasen am Ende doch für irgendetwas gut und hatte einen tieferen Sinn? Krisen bringen auch immer positive Erfahrungen und Chancen zur Weiterentwicklung mit sich.

Folgende Fragen können in Krisenzeiten hilfreich sein:

  • Welche Krisen habe ich in meinem Leben bereits gemeistert?
  • Welche Fertigkeiten und Talente haben mir dabei geholfen?
  • Welche Entwicklung hat sich dadurch für mich ergeben?
  • Was habe ich aus diesen Grenzerfahrungen gelernt?

6. Lösungsorientierung

Bedeutet, sich weg von vagen Vermutungen, Verhaltensmustern und Gewohnheiten, hin zu neuen Perspektiven und Sichtweisen zu bewegen.
Das gelingt dir, wenn du:

  • dich selbst reflektierst, um neue Lösungen zu finden.
  • dich aus altbekannten Bezugsrahmen mit Neugier und Offenheit in unbekanntes Gebiet wagst.
  • situationselastisch agierst und aus „Fehlern“ konkrete Schlüssel ziehst.

7. Zukunftsgestaltung

Gestalte aktiv deine Zukunft. Finde Dein Warum und setze dir SINNvolle und attraktive Ziele. Halte deine Ziele flexibel: du kannst sie jederzeit an veränderte Bedingungen anpassen, damit du sie langfristig erreichen kannst.
Lass dich nicht von Rückschlägen demotivieren! Gehe einen Schritt nach dem anderen.

Das Bambus-Prinzip

Die Qualitäten der Resilienz werden oft mit denen des Bambus verglichen. Es geht darum,

  • mit dem Wind zu gehen, anstatt sich gegen ihn zu stemmen.
  • eng mit anderen verbunden zu sein.
  • gut verwurzelt zu sein.
  • sich aus eigener Kraft aufrichten zu können.
  • innere Stärke und äußerer Flexibilität zu vereinen.

Resiliente Vorbilder

Vielleicht kennst du einen besonders optimistischen und resilienten Menschen? Eine Person, die zahlreiche Rück- und Schicksalsschläge erfahren hat, und dennoch vor Lebensfreude und Kreativität sprühend durchs Leben geht. So ein richtiges Stehauf-Männchen. Dieser Mensch ist deine Inspiration! Suche den Austausch mit dieser Person oder frage dich:

Was macht dieser Mensch anders als ich?
Was kann er vermeintlich besser als ich?

Und…..

wenn die nächste Krise auf dich zurollt:

  • besinne dich auf deine Stärken.
  • bitte um Hilfe, dort wo du sie benötigst.
  • erschaffe dir Wohlfühloasen und besuche diese regelmäßig.
  • handle in dem Bewusstsein, dass alles vorüber geht – auch das.

Lerne, die Wellen des Lebens zu reiten!

Aloha,

deine Ingrid

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